Espace dienacht Arles: Shahria Sharmin und Roxana Savin


(a.k.a. Double Dummy Studio) 
8 Rue Fauré, 13200 Arles, Frankreich
Ausstellungsdauer: 07. – 13.07.2025
Öffnungszeiten: täglich von 13 – 19 Uhr
Buchveröffentlichung und Party (kommt vorbei): 9. Juli, 18 Uhr


Dieses Jahr in Arles hat dienacht seinen eigenen Raum und präsentiert Ausstellungen und Buchveröffentlichungen. Besucht uns während der Eröffnungswoche von Les Rencontres d'Arles direkt neben den Arènes d'Arles.

Die Ausstellung wird organisiert von dienacht e.V. und dienacht Publishing und und kuratiert von Yana Kruse.

On Heaven's Doorsill erforscht die vielschichtigen Glaubensvorstellungen rund um das Thema Jenseits und taucht ein in Mythologie, Volksmärchen und alte Traditionen des ländlichen Rumänien. Das Projekt ist von der Großmutter der Künstlerin, Alexandra, inspiriert. Sie lebte ihr ganzes Leben in einem Dorf in Rumänien, wo die Zeit mit dem Wechsel der Jahreszeiten verging und das alltägliche Dasein im Einklang mit den uralten Rhythmen des Landes ablief.

Eines Nachts, lange nachdem sie Witwe geworden war, als die Erde den Atem anhielt, hatte sie einen besonderen Traum. Ihr verstorbener Mann erschien ihr schweigend. Sie fragte ihn: „Bist du gekommen, um mich hinüberzuführen?" „Noch nicht", sagte er. „Ich komme zur Erntezeit für dich zurück." Und so wartete sie. Die Blätter färbten sich golden, das Heu wurde geschnitten, und die Felder schwollen vor Reife an. Zur Erntezeit durchschritt sie die Pforten zur anderen Seite und gesellte sich wieder zu ihm.

Roxana Savin ist eine in der Schweiz lebende bildende Künstlerin, die mit Fotografie und bewegten Bildern arbeitet. Ursprünglich aus Rumänien stammend, wird ihr vielfältiges Werk von persönlichen Erfahrungen und ihrem reichen kulturellen Erbe beeinflusst und erforscht Themen wie Identität, Zugehörigkeit, Geschlechterrollen und die Stellung der Frau in der zeitgenössischen Gesellschaft.

Call Me Heena ist eine persönliche und visuelle Erkundung der Hijra-Gemeinschaft in Bangladesch und Indien – jener Menschen, die jenseits der männlich-weiblichen Zweiteilung leben, oft missverstanden und an den Rand gedrängt, aber tief in der südasiatischen Geschichte verwurzelt.

Einst in hinduistischen und muslimischen Traditionen verehrt, hatten Hijras heilige Rollen an königlichen Höfen und bei religiösen Zeremonien inne. Kolonialgesetze löschten diese Achtung aus und brandmarkten sie als Ausgestoßene. Heute sind viele noch immer Gewalt, Armut und gesellschaftlichem Ausschluss ausgesetzt.

“Diese Arbeit ist mein Versuch zuzuhören – Leben zu bezeugen, die zu oft übersehen werden, und die Zärtlichkeit, Stärke und das Überleben zu reflektieren, denen ich in mehr als einem Jahrzehnt des Kennenlernens begegnet bin.”

Shahria Sharmin (geb. in Bangladesch) ist bildende Künstlerin und Dokumentarfotografin mit Sitz in Dhaka. Shahrıas Praxis wurzelt in langfristigem, empathischem Engagement. Shahrıas Werk existiert an der Schnittstelle von Zärtlichkeit und leisem Widerstand – eine visuelle Meditation über die Möglichkeit, Heimat unter jenen zu finden, die an ihre Ränder gedrängt wurden.

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